Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) veröffentlichte im letzten Jahr eine Sondermeldung über mögliche Ablagerungen von gadoliniumhaltigen MRT-Kontrastmitteln in bestimmten Regionen des Gehirns. Seither wurde dieses Thema in der Presse lebhaft diskutiert und führte bei einigen Patienten zu Verunsicherung.
Die Diskussion im Hinblick auf mögliche Kontrastmittelablagerungen erscheint insbesondere bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) wichtig, da bei keiner anderen neurologischen Erkrankung die Magnetresonanztomographie (MRT) über einen Verlauf von Jahren oder gar Jahrzehnten eine so bedeutsame Rolle spielt.
Die bisher zu diesem Thema veröffentlichten Publikationen beschreiben zwar Ablagerungen bzw. Signalveränderungen in speziellen Hirnarealen nach mehrmaligen Kontrastmittelgaben. Ein Krankheitsbild oder Symptome sind auf diese jedoch bislang nicht zurückzuführen. Deshalb ergeben sich auch derzeit keine Änderungen der Packungsbeilage von gadoliniumhaltigen MRT–Kontrastmitteln. Unter Beachtung möglicher Kontraindikationen ist die MRT eine sichere Untersuchung.
Auch das in der MRT-Untersuchung eingesetzte gadoliniumhaltige Kontrastmittel ist, verglichen mit anderen in der radiologischen Diagnostik eingesetzten Kontrastmitteln, als äußerst sicher einzustufen. Schwerwiegende Nebenwirkungen durch gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel werden in einer Größenordnung von 0,03% angegeben. Wichtige Anwendungsbeschränkungen bestehen bei bekannter Allergie sowie bei Niereninsuffizienz.
Die vollständige Stellungnahme des KKNMS (Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose) und des Ärztlichen Beirats der DMSG können Sie hier nachlesen.